Menschliche Technologien: eine innovative Herausforderung

1934 schrieb Albert Einstein, dass „es heute leider so gekommen ist, dass unsere Technologie die Menschheit überholt hat. Für mich sollte der Mensch und seine Sicherheit das erste Anliegen aller technologischen Abenteuer sein. […] Alles in allem sollte die Besorgnis um den Menschen und dessen Schicksal immer das Hauptinteresse aller technischen Anstrengung sein.“

Mehr als 80 Jahre nach der Veröffentlichung seines Buches, erscheint uns Einsteins Theorie so wahr wie nie zuvor. Mit der steigenden Anzahl an neuen Technologien, die uns stets im Alltag begleiten, stellen sich die Anbieter dieser Technologien neuerdings vor allem eine Frage: Wie kann man Technologie menschlicher gestalten?

Technologie menschlicher gestalten

Wofür Technologie menschlicher gestalten?

Seit einigen Jahren werden die Fortschritte in der Technologie immer verblüffender und erstrecken sich mittlerweile über viele verschiedene Bereiche: Hausautomation, 3D-Drucker, Medizin, intelligente Objekte, Robotik, Kommunikation, etc.

Sehr oft begegnet man Besorgnis oder sogar Furcht im Zusammenhang mit neuen Technologien. Selbst zu Zeiten Einsteins sah man die Tatsache, zu viel Technologie in unser alltägliches Leben zu integrieren, als verhängnisvoll an. Bedenkt man die Geschwindigkeit, mit der Innovationen entstehen und sich entwickeln, verstärkt sich die Angst um einiges davor, unser Leben zu sehr von Technologien bestimmen zu lassen. Was passiert, wenn die Technologie, anstatt uns zu dienen, uns unserer Menschlichkeit beraubt?

Laut Pol Pla i Conesa, Doktorant am MIT (dt. Institut für Technologie Massachusetts), „verbessert die Technologie das alltägliche Leben, dennoch passiert es häufig, dass die Entwickler dieser Technologien von den unendlichen Möglichkeiten der Technik geblendet werden, so dass sie dabei vollkommen die User vergessen„. Ohne jeden Zweifel sollte ein technisches Produkt gewisse Leistungen erbringen, doch vor allem sollte es dem User nützlich sein.

Heutzutage ist es äußerst wichtig für die Entwickler und die Anbieter, den menschlichen Aspekt in neue Innovationen zu integrieren. Bei dem heutigen unaufhaltsamen Fortschritt ist es sehr wichtig für den Nutzer die neuen Technologien gut zu verstehen, um genau diejenigen ausfindig zu machen, die für ihn von wirklichem Nutzen sind.

Technologie menschlich gestalten oder Liebe schaffen?

Laut Steve Jobssollte die Technologie auf die Nutzererfahrung aufbauen. […] Als ich die Vision und die Strategie von Apple ausgebaut habe, begann ich mich zu fragen, welche Vorteile am Ende die User davon haben werden.“.

Die kleine Schwester der Ergonomie, die „User Experience“ (dt. Nutzererfahrung) sollte sich im Kern der Überlegungen befinden, wenn man ein Produkt entwickelt. Ist mein Produkt am Ende wirklich von Nutzen? Ist es glaubwürdig, begehrenswert, einfach und zugänglich? Es ist das Produkt, das sich an den Nutzer anpasst und nicht umgekehrt.

Menschliche Technologien - User Experience

Dieser Philosophie folgend, hat Steve Jobs seine Wette gewonnen. 2011 haben sich Fans der Marke Apple einem funktionellen MRT-Test unterzogen, um herauszufinden, welche Bereiche des Gehirns bei der Nutzung eines iPhones angeregt werden. Die Studie zeigt, dass, im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, die angeregten Bereiche nicht die gleichen sind, die normalerweise bei einem Abhängigkeitgefühl angeregt werden. Wenn die Teilnehmer auf den Bildschirm getippt haben, wurde deren Inselrinde angeregt: es handelt sich hierbei um den Bereich des Gehirns, der im Zusammenhang mit Emphatie, Liebes- und Lustempfinden steht.

Für manch einen nimmt die Technologie einen derart wichtigen Teil im Leben ein, dass so etwas wie eine Liebesbeziehung entstehen kann. Menschliche Technologien rufen also bei den Nutzern die gleichen Gefühle hervor, wie gegenüber eines Familienmitglieds oder dem eigenen Freund/ der eigenen Freundin.

Was diese Philosophie betrifft, die aus Apple einen wahrhaften Branchenriesen gemacht hat, fragen sich viele Fachleute, wie es möglich sein kann, Verlangen und Lust im Zusammenhang mit der Nutzung dieser Technologien zu empfinden.

Technologie menschlicher gestalten durch Aufklärung

Nach Denis Bertrand, französischer Semiotiker, existieren in unserem Geist reelle Täuschungen im Hinblick auf Technologien, die sich in 3 Stufen einteilen lassen:

  • der „Wow-Effekt“: das Staunen, die Überraschung, der magische Effekt hervorgerufen durch das Produkt
  • die Animation eines Produktes, dem wir eine Intentionalität geben, indem wir es zum Leben erwecken
  • der Charme, das Verlangen und die Lust, die durch den ästhetischen Aspekt des Produkts hervorgerufen wird

Dieser Mythos, rund um die Technologie, hindert den User daran, diese vollständig zu verstehen bzw. zu nutzen oder mit ihr zu experimentieren. Die falsche Furcht vor der Technologie zieht zwei Typen von Verhaltensweisen nach sich:

  • die absolute Ablehnung der Technologie und deren Nutzung (oft der Fall bei den Senioren)
  • ein irrationales Verhalten von Technologiefans, die fast schon als „abhängig“ gelten (oft beobachtet bei jungen Menschen)

menschliche Technologie

Man sollte also mehr Aufklärungsarbeit betreiben, um den Usern nicht nur das wahre Interesse dieser Technologien aufzuzeigen sondern auch um ihnen beizubringen, wie man diese in das alltägliche Leben integrieren kann, ohne dass sie das Leben invasieren.

Für Todd Carlisle, Human Ressource Manager bei Google, geschieht das „Menschlichgestalten“ der Technologie, insbesondere am Arbeitsplatz, durch die Anpassung der Technologie an das alltägliche Leben der User.

Nach ihm sollte:

  • Technologie flexibel gestaltet werden
  • genau die Technologie herausgefunden und genutzt werden, die am besten in einer bestimmten Situation dient
  • Technologie nicht die Realität ersetzen
  • der User dazu ermutigt werden, sich „abzumelden“, wenn die Anwendung einer Technologie nicht notwendig ist

Menschliche Technologien: die Herausforderung von morgen

Alles in allem ist die Tatsache, Technologien menschlicher zu gestalten unumgänglich, insbesondere im aktuellen Kontext der unaufhaltsamen Innovationsentwicklung. Technologie menschlich zu gestalten bedeutet, diese dem User zu präsentieren und zu erklären. Welchen Nutzen bringt eine Technologie und wie kann man diese in das alltägliche Leben integrieren?

Um dies zu erreichen, muss das Produkt zugänglich, einfach, zuverlässig und vor allem „nicht-invasiv“ sein. Werden diese Punkte nicht beachtet, landen früher oder später alle Innovationen, und seien sie noch so revolutionär, im Schrank oder auf dem Dachboden. Ein User, der den Gebrauch einer Technologie nicht versteht, wird diese auch nicht nutzen. Einstein sagte einst: Der Mensch muss im Herzen der Technologie sein und nicht umgekehrt.

Wir, bei Hakisa sind davon überzeugt, dass die Technologien von morgen menschlichere Technologien sind. Deshalb bieten wir Ihnen einen Social Hub, welcher menschliche Technologien in die Communities von Usern integriert, damit eine menschenzentrierte Technologie garantiert werden kann.

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